Solide Entwicklung, flotte Inbetriebnahmen
09.2025 - Zurück zur Übersicht
Im Investor:innen-Call am 04. September 2025 präsentierten die W.E.B-Vorstände Michael Trcka und Florian Müller die Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres, wesentliche Fortschritte beim Ausbau des Kraftwerksparks sowie Neuigkeiten zur Anleihe 2025, deren Zeichnungsfrist am Folgetag aufgrund der anhaltend starken Nachfrage vorzeitig beendet wurde.
Wie bereits im News-Beitrag im August berichtet, lagen die Umsatzerlöse und das EBIDTA – das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – im 1. Halbjahr 2025 nahezu auf Vorjahresniveau. Die Inbetriebnahme neuer Anlagen führte erwartungsgemäß zu höheren Finanzierungskosten und Abschreibungen, was sich im Ergebnis vor Steuern niederschlug: Dieses lag um etwa neun Millionen Euro unter dem Vergleichswert von 2024. Der Gewinn je Aktie betrug 1,20 EUR.
Aktienpreis im Langzeitvergleich verdreifacht
Ein Themenschwerpunkt des Calls war die Preisentwicklung der W.E.B-Aktie. Über die letzten zehn Jahre konnte sie ihren Wert verdreifachen. Nach deutlichen Zuwächsen in den Jahren 2021 und 2022 folgte eine Korrektur, wodurch das aktuelle Preisniveau wieder jenem von 2021 entspricht. Für Anleger:innen, die zu Höchstständen investiert haben, ist dies eine herausfordernde Situation. Dennoch spiegelt die Entwicklung den Branchentrend wider: Auch andere Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien zeigen vergleichbare Schwankungen. Einflussfaktoren für die Bewegungen sind vor allem die Strompreisdynamik, das Zinsumfeld sowie die allgemeinen Rahmenbedingungen des Energiemarkts.
„Sommer der Inbetriebnahmen“
Zum operativen Geschäft der W.E.B gab es viel Positives zu berichten: Vorstand Florian Müller bezeichnete die vergangenen Monate als „Sommer der Inbetriebnahmen“. Mehrere neue Projekte gingen ans Netz, darunter der Windpark Spannberg IV, der künftig Strom für rund 15.000 Haushalte liefert, sowie mehrere PV-Anlagen und eine Parkplatzüberdachung, die eine bereits versiegelte Fläche in einen regionalen Stromproduktionsstandort verwandelt. Auch international gab es erfreuliche Fortschritte, so etwa mit dem Projekt Grube, dem nördlichsten Windpark der W.E.B, der kürzlich in Betrieb genommen wurde.
Mehr als 145 MW Neukapazität 2026
Im laufenden Jahr 2025 wurden bislang rund 32 MW an neuer Kapazität ans Netz gebracht. Bis Jahresende werden es mehr als 40 MW sein. Für 2026 ist die Inbetriebnahme weiterer Projekte mit einer Gesamtleistung von mehr als 145 MW geplant. Dazu zählen der Windpark Weavers Mountain in Kanada als bisher größtes Windparkprojekt der W.E.B, die Erweiterung der Photovoltaikanlage Rohr II in der Steiermark, der Windpark Wörbzig II in Deutschland sowie das lang erwartete Vorhaben Poilly in Frankreich, das nach einem komplexen Genehmigungsprozess nun umgesetzt werden kann.
Finanzierung auf Basis von Anleiheerlösen
Ein zentrales Thema des Calls war die laufende Anleiheemission 2025. Die Zeichnungsfrist endete am Folgetag um 18:00 Uhr – früher als geplant, da das Interesse an der mittlerweile 20. W.E.B-Anleihe außergewöhnlich hoch war. Ursprünglich mit einem Volumen von 20 Mio EUR gestartet, war die Anleihe am 28. August 2025 auf 30 Mio EUR aufgestockt worden. Die Mittel fließen gezielt in neue Projekte, darunter den französischen Windpark Poilly mit einer Investitionssumme von rund 36 Mio EUR. Der Großteil wird über Bankkredite finanziert, etwa 16 Prozent stammen aus den Emissionserlösen der Anleihen 2024 und 2025. Der verbleibende Anteil wird durch Eigenkapital, bestehend aus Aktienkapital und reinvestierten Gewinnen, gedeckt.