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Aktuelle Projekte und Pläne der W.E.B im Bezirk Waidhofen an der Thaya

10.2023 - Zurück zur Übersicht

Derzeit plant die W.E.B drei Windparks im Bezirk Waidhofen an der Thaya mit maximal 20 neuen Windrädern bis zum Jahr 2030. Ebenfalls geplant und bereits im Genehmigungsverfahren ist das Projekt Windpark Wild, wovon zwei Windräder ebenfalls den Bezirk Waidhofen betreffen. Die Umsetzung aller Pläne schließt an eine rechtsgültig von der Landesregierung verordnete Eignungszone, eine Flächenwidmung auf Gemeindeebene und den positiven Abschluss aller erforderlichen Umweltgenehmigungsverfahren an.

Planungsgebiet Wild

Die W.E.B ist am Projekt Windpark Wild beteiligt, das sich über drei Gemeinden verteilt. Zwei Anlagen sind in Ludweis-Aigen und damit im Bezirk Waidhofen an der Thaya geplant. Für dieses Projekt liegt bereits der positive Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfung vor, allerdings wurden Einwendungen eingebracht, die aktuell vom Gericht geprüft werden. Hier sind Anlagen mit einer Nabenhöhe von 166 Metern und einem Rotordurchmesser von 150 Metern geplant. Dieses Projekt setzt die EVN naturkraft federführend um, die W.E.B ist an diesem Projekt beteiligt. 

Planungsgebiet Hardwald und Radlbachwald

In den Gemeinden Thaya und Karlstein (Hardwald) sowie Waidhofen an der Thaya Land (Radlbachwald) bestehen bereits seit 2014 rechtsgültig verordnete Windeignungszonen. In den Gemeinden Thaya und Karlstein geht die W.E.B momentan von einem Potenzial von acht Windrädern aus, in der Gemeinde Waidhofen an der Thaya Land von etwa drei bis sechs. Aus heutiger Sicht sind bei diesen beiden Projekten Anlagen mit einer Nabenhöhe von 175 Metern und einem Rotordurchmesser von etwa 170 Metern geplant, insgesamt erreichen diese Windräder also eine Gesamthöhe von rund 260 Metern.

Der geplante nächste Schritt ist die Widmung der erforderlichen Flächen innerhalb der jeweiligen Eignungszone. Alle drei Gemeinden haben beschlossen, dass es vor der Widmung im zweiten Quartal des kommenden Jahres eine Bürgerbefragung geben soll. Die W.E.B wird dafür selbstverständlich den aktuellen Planungsstand als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung stellen. Wenn sich die Bevölkerung mehrheitlich pro Windenergie ausspricht, werden im nächsten Schritt die Genehmigungsverfahren vorbereitet und eingeleitet.

Windeignungszone WA 09, Hardwald (Stand 10/2023)
Windeignungszone WA 07, Radlbachwald (Stand 10/2023)

Planungsgebiet Predigtstuhl

Den weitesten Weg zu einer Realisierung hat aus aktueller Sicht das Projekt Predigtstuhl. Bereits 2013 wurde aufgrund der vorliegenden guten Bedingungen hier die Ausweisung einer Windeignungszone angestrebt, auch die Gemeinden Waidhofen und Groß Siegharts standen hinter der Projektidee. Obwohl dieses Gebiet zu den besten Windstandorten im Waldviertel zählt und sich die Bevölkerung bei einer Volksbefragung für die Umsetzung eines Windkraftprojektes aussprach, kam es in der Windzonierung 2014 nicht zum Zug. Die aktuelle Projektidee geht von sechs Windrädern aus. Beabsichtigt ist daher in einem ersten Schritt die Ausweisung einer entsprechende Windeignungszone. Über die nachfolgende Widmung ist in beiden Standortgemeinden eine Bürgerbefragung vorgesehen. Anschließend ist noch das umfangreiche Genehmigungsverfahren erforderlich, damit dieser Windpark gebaut werden kann. 

So plant und setzt die W.E.B ihre Projekte um

Der Weg von der Projektidee bis zur Inbetriebnahme eines Windrads ist in unterschiedliche Schritte unterteilt. In vielen davon sind die Gemeinden unmittelbar eingebunden.

Niederösterreich hat sich bereits vor zehn Jahren entschieden, den Ausbau der Windenergie über die Festlegung entsprechender Zonen in der Raumplanung zu steuern. Der erste Zonenplan wurde 2014 veröffentlicht. Aktuell wird diese Zonierung – erneut in Abstimmung mit den Gemeinden – überarbeitet. Dabei werden viele unterschiedliche Aspekte berücksichtigt und untersucht – unter anderem das Windaufkommen, ausreichend Abstand zu Siedlungen sowie Naturschutzgebiete.

Die Entwicklung einer konkreten Projektidee ist der nächste Schritt. In der Folge kontaktiert die W.E.B Grundstückseigentümer, deren Flächen für die Errichtung von Windrädern geeignet sind bzw. von einem Rotor überstrichen bzw. für weitere Projektbestandteile wie die Netzableitung genutzt werden. Nach Abschluss der Verträge tritt die W.E.B mit der Projektidee an die Gemeinde heran, um das Verfahren für die Umwidmung der Flächen anzuregen. Spätestens in diesem Planungsstadium wird die lokale Bevölkerung durch die vorgeschriebene Öffentlichkeitsbeteiligung aktiv eingebunden. Bei den Projekten in Waidhofen/Thaya sind in dem Zusammenhang sogar Bürgerbefragungen vorgesehen.

Auch der entsprechende Netzanschluss zur Ableitung des produzierten Stroms muss gewährleistet sein, dafür braucht es die Zusage des Netzbetreibers.

Die entscheidende Prüfung für jedes Windparkprojekt ist die Projektgenehmigung durch die zuständige Umweltbehörde. Bei den geplanten Projekten der W.E.B ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem UVP-G 2000 durchzuführen, die im österreichischen Anlagenrecht die umfangreichste und strengste Projektprüfung und damit den höchsten Genehmigungsstandard sicherstellt. Dazu müssen schon zu Beginn des Verfahrens viele Fragen geklärt sein, zum Beispiel: Welche Anlagen sind vorgesehen? Wie werden die Schallgrenzwerte eingehalten? Wann und wohin werden die Windräder ihre Schatten werfen? Welche Säugetiere, Vögel und Amphibien haben ihren Lebens- oder Nahrungsraum im Gebiet rund um die Anlagen? Welche Pflanzenlebensräume gibt es in dem Gebiet und sind besonders schützenswert? Welche Maßnahmen verbessern bestehende Lebensräume?

Im Genehmigungsverfahren wird das eingereichte Projekt in sämtlichen Fachbereichen von Gutachtern auf die Einhaltung der Genehmigungsvoraussetzungen überprüft. Erst wenn hier die Bestätigung vorliegt, wird von der Behörde der Genehmigungsbescheid erlassen. Darin ist genau festgelegt, was die W.E.B als Windparkbetreiber tun darf und was nicht. Zum Beispiel wird im Falle von Rodungen auch festgelegt, dass an anderer Stelle aufgeforstet werden muss, wenn für den Bau eines Windparks Bäume zu schlägern sind.

Häufige Fragen & Antworten zum Thema Windenergie im Waldviertel

Weht im Waldviertel überhaupt genug Wind?

Es gibt Untersuchungen über das Windaufkommen in Österreich. Damit wurde klar: Auch im Waldviertel bläst der Wind stark und oft genug, um daraus effizient Windstrom zu erzeugen.
Windatlas Österreich (Energiewerkstatt Verein, Stand 2010)

Windatlas Österreich (Energiewerkstatt Verein, Stand 2010)

Werden alle Windpark-Projekte wie geplant umgesetzt?

Von der ersten Projektidee bis zum tatsächlichen Baustart vergehen viele Jahre. Daher können sich die Anlagen und die Anordnung der Windräder ändern. Vor allem entwickelt sich die Technologie für Windanlagen weiter. Das kann auch bedeuten, dass im Laufe der Projektentwicklung leistungsfähigere Windräder gewählt, dafür aber in Summe weniger Anlagen errichtet werden.

Wie sicher sind Windräder im Winter?

Bei bestimmten Wetterverhältnissen kann es zur Eisbildung an Windrädern kommen. Wenn das passiert, werden die Anlagen automatisch abgeschaltet. Genauso wie jeder Hausbesitzer dafür verantwortlich ist, Passanten im Winter vor etwaigen Dachlawinen zu warnen, so muss ein Windpark-Betreiber Passanten warnen, wenn es zu Eisabfall von den Anlagen kommen könnte. 

Brauchen wir überhaupt so viel Strom?

Es ist unbestritten, dass wir Energie noch viel effizienter einsetzen müssen. Trotzdem steigt der Strombedarf nicht nur aktuell, sondern wird auch mittel- und langfristig mehr werden. Wir müssen uns aber auch einig sein, dass wir den Klimawandel aufhalten und kein CO2 mehr ausstoßen wollen. Öl, Kohle und Erdgas müssen ersetzt werden. Das heißt aber auch, dass wir Verbrennungsprozesse auf Strom aus erneuerbaren Quellen umstellen werden. Im Sinne des sparsamen Einsatzes von Energie hat das auch Vorteile: Wärmepumpen und E-Autos beispielsweise lassen den Gesamtenergieverbrauch sinken, weil sie die Energie effizienter nutzen. Aber der Strombedarf wird steigen.

Was bringt Windenergie für unsere Gemeinden im Waldviertel?

Bei allen Windparks sorgt die W.E.B dafür, dass auch die Standortgemeinden deutlich davon profitieren, indem sie am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt sind. Die W.E.B unterstützt aber auch darüber hinaus. Zuletzt hat die W.E.B beispielsweise im Zuge eines Projekts im Weinviertel archäologische Arbeiten finanziert und die Ergebnisse den Menschen des Ortes in Form eines Mittelaltergartens zur Verfügung gestellt.

Da die W.E.B ihren Strom auch an Endkunden vermarktet, bietet die W.E.B den Bewohnerinnen und Bewohnern spezielle Stromtarife an. Auf Basis neuer Gesetze ist es auch möglich, Windstrom in Energiegemeinschaften einzubringen. Manche Gemeinden besitzen Grundstücke, die für die Errichtung von Windrädern geeignet sind und können dadurch von der Pacht profitieren, die sie als Grundstückseigentümer erhalten. 

Die W.E.B als Arbeitgeber im Waldviertel

Die W.E.B ist auch besonders stolz darauf, dass sie als attraktiver Arbeitgeber vielfältige und internationale Arbeitsplätze ins obere Waldviertel bringen darf. Von den 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wohnen 130 im Waldviertel. Aktuell entsteht – nach 2016 und 2019 – wieder ein Zubau zu unserer Firmenzentrale. Die W.E.B steht für die Zukunft des Waldviertels, und zwar eine, die Klimaschutz und Regionalentwicklung, Energiewende und Naturschutz miteinander verbindet.

Wir sind gerne für Sie da!

Wenn Sie Fragen zur Windenergie allgemein und zu den W.E.B-Projekten im Bezirk im speziellen haben, laden wir Sie herzlich ein, auf uns zuzukommen:
+43 2848 / 6336 - 0 oder office@web.energy.